sfk [Luz | Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot | Assassination Nation - Open Air: Free Solo | Aufbruch zum Mond | Der weiße Hai]

Newsletter des Studentischen Filmkreises an der TU Darmstadt e.V. sfk-news at lists.tu-darmstadt.de
So Jul 14 18:12:21 CEST 2019


Liebe Filmfreunde
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Diese Woche halten wir dem Abgesang aufs deutsche Kino mit zwei 
interessanten Filmen entgegen.
Während „Luz“ die Abschlussarbeit des Studiums und Langspielpremiere von 
Tilman Singer darstellt, stammt „Mein Bruder heißt Robert und ist ein 
Idiot“ von dem renommierten Regisseur Philip Gröning.

Der Retro-Horrorfilm „Luz” bietet ästhetische Bilder (gefilmt auf 16 mm 
Film) und stellt eine Hommage an den italienischen Horrorfilm der 
Achtzigerjahre dar. Soundtrack und Tongestaltung erledigen den Rest, um 
den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen.
Auf der Berlinale 2018 lief er in der Sektion „Perspektive Deutsches 
Kino“, konnte seitdem einige Preise gewinnen und startet diese Woche 
sogar in den USA in den Kinos.
Im Verlauf des Films verschwimmen Vergangenheit und Gegenwart. Eine 
Außenwelt scheint es in dem dunklen, kammerspielartigen Werk nicht zu 
geben.

Anders in „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“: Der Film kommt 
mit seinen hellen Bildern aus der Natur fast ohne Innenräume aus. 
Dennoch trägt er ebenso Züge eines Kammerspiels. Auch spielt Zeit hier 
eine zentrale Rolle.
Während sie am Anfang des Wochenendes, an dem der Film spielt, für die 
Zwillinge still zu stehen scheint, bricht im letzten Teil die 
unkontrollierbare Gegenwart über die Filmfiguren herein.
Viel Zeit benötigten übrigens Schnitt und Post-Produktion. So wurde der 
Film bereits 2013 unter großem Aufwand gedreht.
Philip Gröning, der schon auf zahlreichen internationalen Festivals 
ausgezeichnet wurde (u.a. Venedig), trat 2018 mit seinem fordernden und 
provokanten Werk erstmals im Wettbewerb der Berlinale an.
Hauptdarstellerin Julia Zange kennt man eher als vielbeachtete 
Nachwuchsautorin.

Am Donnerstag findet unser letzter regulärer Audimax-Termin des 
Sommersemesters statt.
In „Assassination Nation“ kommt es in der berüchtigten Stadt Salem in 
Massachusetts nach einem großen Datenhack zu einer modernen Hexenjagd, 
bei der der Shitstorm aus heutigen „sozialen“ Medien auf der Straße 
ausgetragen wird.
Bitte beachtet die ungewöhnliche Startzeit um 20:30 Uhr!

Doch auch am Wochenende versorgen wir euch mit Filmen, denn es ist Zeit 
für unser großes Open-Air Kino im Innenhof der Mensa Stadtmitte.
Drei Tage in Folge, beginnend am Freitagabend, zeigen wir euch 
fantastische Filme: die Kletterdoku „Free Solo“, das Raumfahrtabenteuer 
„Aufbruch zum Mond“ am Jubiläumstag der Mondlandung und den 
Spielberg-Klassiker „Der Weiße Hai“.
Für warmes Essen und kalte Getränke ist dank des Studierendenwerkes als 
Kooperationspartner gesorgt.
Der Einlass zum gewohnten Preis beginnt um 20:30 Uhr. Filmbeginn wird 
ca. 21:45 Uhr sein.

Eine Preisliste für Essen und Getränke und weitere Details findet ihr 
hier: https://filmkreis.de/openair


Diese Woche im Filmkreis
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Dienstag, 16.07.19 um 20:00 im Audimax
Luz
Deutschland 2018, 70 Min, Deutsche Originalversion

Mittwoch, 17.07.19 um 20:30 im Programmkino Rex
Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot
Deutschland 2018, 174 Min, Deutsche Originalversion

Donnerstag, 18.07.19 um 20:30 im Audimax
Assassination Nation
Vereinigte Staaten 2018, 108 Min, Originalversion

Freitag, 19.07.19 um 21:45 im Innenhof Mensa Stadtmitte
Free Solo
Vereinigte Staaten 2018, 97 Min, Originalversion

Samstag, 20.07.19 um 21:45 im Innenhof Mensa Stadtmitte
Aufbruch zum Mond
Vereinigte Staaten 2018, 141 Min, Deutsche Fassung

Sonntag, 21.07.19 um 21:45 im Innenhof Mensa Stadtmitte
Der weiße Hai
Vereinigte Staaten 1975, 124 Min, Originalversion



Luz
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Verletzt und benommen betritt die junge Taxifahrerin Luz eine nächtliche 
Polizeistation. Zeitgleich versucht Nora den Psychiater Dr. Rossini in 
einer tristen Bar zu verführen. Als sie von ihrer gemeinsamen Zeit mit 
der rebellischen Luz auf dem chilenischen Mädcheninternat erzählt, hängt 
er gebannt an ihren Lippen. Doch Nora ist von einem Dämon besessen, der 
auf der Suche nach seiner großen Liebe ist: Luz.

Rossini wird in die Polizeistation gerufen, um Luz unter Hypnose zu 
entlocken, welche Vorfälle dem Betreten der Polizeistation vorausgingen. 
Doch der Dämon hat längst die Kontrolle über den Psychiater ergriffen 
und zwingt Luz, alte Erinnerungen aus ihrer Zeit in Chile aufleben zu 
lassen.


Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot
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Robert hilft seiner Zwillingsschwester, am Wochenende auf einer 
spätsommerlichen Wiese für ihre Philosophieabiturprüfung zu lernen. Sie 
wiederholen immer wieder Konzepte über Zeit und Langeweile. Form und 
Inhalt des Films verschmelzen. Einziger Bezugspunkt zur Außenwelt ist 
eine nahegelegene Tankstelle.

Robert, der die Theorien Heideggers und Augustinus vorwärts wie 
rückwärts herunterbeten kann, versteckt sich gerne hinter diesen. Elena 
geht allzu schnell die Hutschnur hoch und sie wettet mit Robert, noch an 
diesem Wochenende Sex zu haben. Dass beide einen an der Klatsche haben, 
ahnt man schnell. Wohin das führen mag allerdings nicht. Ein Film, der 
im Himmel beginnt und in der Hölle endet.


Assassination Nation
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Salem, USA, in nicht allzu ferner Zukunft. Ein Datenleak bisher 
unbekannten Ausmaßes betrifft nicht nur die lokale Politprominenz, 
sondern nahezu alle Einwohner des bis dato beschaulichen kleinen 
Städtchens. Die Wucht der ans Licht gespülten Geheimnisse verwandelt die 
Einwohner in einen Mob, in dem Wut und Hass toben.

Ein Ziel ist für den Mob schnell ausgemacht. Und so finden sich die 
angebliche Hackerin Lily Coulson und ihre drei besten Freundinnen 
plötzlich am falschen Ende einer modernen Hexenjagd.


Free Solo
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Free Solo bezeichnet in der Kletterwelt das Klettern allein und ohne 
technische Hilfe oder Sicherung. Alex Honnold will „El Capitan“ im Free 
Solo bezwingen. Die Wand ist ca 1000 m hoch und zieht Kletternde aus 
aller Welt an. Normalerweise werden 3-5 Tage dafür eingeplant, Alex 
rechnet mit 4 Stunden. Natürlich macht man das nicht einfach mal so. 
Über 50 Male klettert er, mit Freunden als Seilschaft gesichert, die 
Wand hinauf, trainiert schwere Stellen und sammelt lose Steine. Nach 2 
Jahren körperlicher und mentaler Vorbereitung kann sein Aufstieg 
beginnen. Nominiert für den Oscar als bester Dokumentarfilm. Kribbeln in 
den Zehenspitzen und famose Bilder des Yosemite Nationalparks 
garantiert.


Aufbruch zum Mond
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Auch wenn der deutsche Titel etwas anderes vermuten lässt, geht es in 
Aufbruch zum Mond gerade nicht vordergründig um die erste Mondlandung. 
Vielmehr tritt die Reise zum Mond in den Hintergrund und macht die Bühne 
frei für das Leben von Neil Armstrong, dem First Man auf dem Mond.

Wir folgen ihm durch die komplette Vorbereitungszeit der Mondlandung, 
beginnend mit seiner Arbeit als Testpilot, über das Gemini- bis hin zum 
Apollo-Programm. Der Film schafft eine große Nähe zu dieser Person, die 
den meisten zuvor wohl eher als abstrakter Teil der Zeitgeschichte 
erschienen war.


Der weiße Hai
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Schauspieler, die sich hassen, Alkoholprobleme und Seekrankheit am Set, 
ein Hai-Double, das nicht wassertauglich ist und eine Buchvorlage, die 
vom Autor zeitlebens bereut wurde.

Was nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Film 
hatte, wurde doch zum bis dato kommerziell erfolgreichsten 
Kassenschlager und prägte den Begriff des Sommer-Blockbusters.

Für den damals 27-jährigen Regisseur Steven Spielberg bedeutete der 
spannende Thriller über die Jagd auf einen menschenfressenden Hai den 
Durchbruch, doch das Image der Tiere war für immer zerstört. Sowohl der 
Ausspruch „You’re gonna need a bigger boat“ als auch die 
nervenaufreibende Filmmusik von John Williams sind legendär.



Vorschau
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Mi., 24.07. BlindDate


Und tschüss
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Lob und Ergänzungen einfach an info at filmkreis.de schicken. Mehr
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Bis dann im Audimax! (MA)

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Studentischer Filmkreis - Wir verzaubern das Audimax
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