sfk [Gelobt sei Gott | Mid90s | Alphabet]

Newsletter des Studentischen Filmkreises an der TU Darmstadt e.V. sfk-news at lists.tu-darmstadt.de
Mo Feb 3 10:29:27 CET 2020


Liebe Filmfreundinnen und Filmfreunde
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'"Gelobt sei Gott", sind sie alle schon verjährt!' So sprach Kardinal 
Barbarin auf einer Pressekonferenz von den Missbrauchsfällen, begangen 
von Priester Preynat in den 70er und 80er Jahren. An vier bis fünf 
Kindern pro Wochenende soll sich der Geistliche während seiner Zeit als 
Verantwortlicher im von ihm gegründeten Pfadfinderlager vergangen haben.
Barbarin, höchster Würdenträger der katholischen Kirche in Frankreich, 
der die Vorfälle nicht den Behörden, sondern nur dem Vatikan meldete, 
wurde im vergangenen Jahr zu sechs Monaten Haft auf Bewährung 
verurteilt. Vergangene Woche wurde er von einem Berufungsgericht 
freigesprochen, da er nicht persönlich für Fehler der Kirche haften 
könne. Vor drei Wochen begann das Verfahren gegen Priester Preynat. 
Gefordert wird eine achtjährige Haftstrafe. Das Urteil wird im kommenden 
März erwartet.
Hochaktuell verfilmte Regisseur François Ozon (Frantz, Swimming Pool, 8 
Frauen) die Geschichte der Opfer, die nach Gerechtigkeit suchen.
Dabei stellt er uns nach und nach seine drei Protagonisten vor, auf 
deren Leben der Missbrauch durch Preynat unterschiedlich starken 
Einfluss hatte. Während Alexandre immer noch seinen Glauben praktiziert 
und anfangs kirchenintern von Preynat das Bitten nach Vergebung fordert, 
distanziert sich der Film im späteren Verlauf dank der beiden anderen 
Protagonisten immer weiter von der katholischen Kirche.
Eine Klage von Preynat konnte den Film nicht verhindern und so gewann er 
völlig zurecht den Silbernen Bären (Großer Preis der Jury) der 
letztjährigen Berlinale. Regisseur Ozon kleidet die detailliert 
rekonstruierte Affäre in ästhetische Bilder.

Am Mittwoch geht es zurück in die 90er und in die im Vergleich eher 
unbeschwerte Kindheit von fünf Jungs in Los Angeles. Passend zur Zeit 
wird das Bild von einem 4:3-Format gerahmt. Jonah Hill erzählt in seinem 
Regiebedüt nostalgisch vom Erwachsenwerden in den "Mid90s" und dem 
Traum, Profi-Skater zu werden.

Auch der Donnerstagsfilm widmet sich einem großen Teil unserer aller 
Kindheit: der Schule. Der Dokumentarfilm "Alphabet" von 2013 befasst 
sich mit unterschiedlichen Bildungssystemen auf der Welt und hinterfragt 
kritisch, ob der Bildungsweg zu einem glücklichen Erwachsenendasein 
führt. Wir zeigen den Film in Kooperation mit der HG Nachhaltigkeit. Im 
Anschluss wird eine Expertenrunde für eine Diskussion zur Verfügung 
stehen.



Diese Woche im Filmkreis
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Dienstag, 04.02.20 um 20:00 im Audimax
Gelobt sei Gott
Belgien / Frankreich 2019, 137 Min, Originalsprache mit Untertiteln

Mittwoch, 05.02.20 um 20:30 im Programmkino Rex
Mid90s
Vereinigte Staaten 2018, 84 Min, Deutsche Fassung

Donnerstag, 06.02.20 um 20:00 im Audimax
Alphabet
Deutschland / Österreich 2013, 113 Min, Deutsche Originalversion



Gelobt sei Gott
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Alexandre lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Lyon. Eines Tages 
erfährt er zufällig, dass der Priester, der ihn während seiner 
Pfadfinderzeit missbraucht hat, immer noch mit Kindern arbeitet. Er 
beschließt, Maßnahmen zu ergreifen, und wird bald von zwei weiteren 
Opfern des Priesters, François und Emmanuel, unterstützt. Sie schließen 
sich zusammen, um die Last der Stille zu lindern, die ihre Tortur 
umgibt. Aber die Auswirkungen und Konsequenzen lassen niemanden 
unberührt.


Mid90s
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Der junge Stevie wächst in der sonnigen und unbeschwerten Mitte der 90er 
Jahre auf. Trotzdem ist er im ständigen Konflikt mit seiner Mutter und 
seinem älteren Bruder. Da er so nicht gerne Zeit zu Hause verbringt, 
entdeckt er mit 13 Jahren seine Faszination für das Skateboarding und 
schließt sich einer Skater-Clique an. Die Welt der Jungs dreht sich von 
da an ausschließlich um die Bretter auf Rollen und alle träumen von 
einer professionellen Skate-Karriere.Mit verträumter Nostalgie fängt 
Jonah Hill in seinem Debütfilm den Charme und die Konflikte der Kindheit 
in den 90er Jahren ein.


Alphabet
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Das Alphabet lernen wir alle wo? Richtig, in der Schule! Aber warum ist 
die Schule eigentlich so, wie wir sie kennen? Und ist unser 
Bildungssystem eigentlich der beste Weg, um freiheitlich denkende und 
vorallem glückliche Erwachsene heranzuziehen? Die Dokumentation 
„Alphabet“ wirft diese und ähnliche Fragen auf, indem unterschiedliche 
Bildungssysteme auf der Welt vorgestellt und verglichen werden. Um das 
Thema ausführlicher zu beleuchten, bietet die HG Nachhaltigkeit im 
Anschluss an den Film die Möglichkeit, das Gesehene mit Expert*innen zu 
diskutieren.



Vorschau
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Di., 11.02. The Dead Don't Die (OV)
Mi., 12.02. Antiporno (OmU)
Do., 13.02. Melancholic (OmU)
Mi., 19.02. High Life
Do., 20.02. Amazing Grace (OV)


Und tschüss
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Wir freuen uns über Feedback! Anmerkungen, Kritik, Korrekturen, Fragen,
Lob und Ergänzungen einfach an info at filmkreis.de schicken. Mehr
Filmkreis gibt es unter www.filmkreis.de oder unter
www.facebook.com/filmkreis.

Bis dann im Audimax! (MA)

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Studentischer Filmkreis - Wir verzaubern das Audimax
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