sfk [Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (DF) | Skinamarink (OmU) | Mad Max: Fury Road (OV) | OPEN-AIR!]

Newsletter des Studentischen Filmkreises an der TU Darmstadt e.V. sfk-news at lists.tu-darmstadt.de
So Jun 16 20:25:19 CEST 2024


Liebe Filmfreundinnen und Filmfreunde
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Wer den Filmkreis kennt, weiß dass wir die meisten unserer Filme von 
einem digitalen 4K-Kinoprojektor auf die Leinwand werfen lassen.

Anders ist dies am kommenden Dienstag, wenn wir (mal wieder) Stanley 
Kubricks schwarze Komödie "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe 
zu lieben" zeigen. Der Film (im wahrsten Sinne des Wortes) wird dann 
über einen unserer beiden 35mm Projektoren laufen.

Die Groteske über den Kalten Krieg fühlt sich leider noch genauso 
zeitgemäß an wie beim Erscheinen vor genau 60 Jahren.

Kommt vorbei und wir lehren euch, sich keine Sorgen zu machen und die 
Bombe zu lieben.



Wer uns noch besser kennt, der weiß auch, dass unser Programm von einer 
Mischung aus Mainstream, Doku, Klassiker und Arthouse geprägt ist. Auch 
dem Experimentalfilm bieten wir gerne eine Leinwand, wenn er denn gut 
gemacht ist.

Daher zeigen wir euch am Mittwoch im Programmkino Rex den kleinen 
kanadischen Horrorfilm "Skinamarink".

Das düstere Werk bricht mit unseren Sehgewohnheiten und wirkt aus der 
Zeit gefallen, während es mit Hilfe des Sounddesigns und ungewohnten 
Einstellungen Atmosphäre erzeugt.



Auch unser zweiter Audimax-Film lief bereits in unserem Programm und man 
kann ihn mit Fug und Recht bereits neun Jahre nach Erscheinen als 
modernen Klassiker bezeichnen.

Das perfekt choreografierte Action-Spektakel beeindruckte auch Regisseur 
Steven Soderbergh ("Ocean's Eleven") nachhaltig:

"I just watched Mad Max: Fury Road again last week, and I tell you I 
couldn’t direct 30 seconds of that. I’d put a gun in my mouth. I don’t 
understand how [George Miller] does that, I really don’t, and it’s my 
job to understand it. I don’t understand two things: I don’t understand 
how they’re not still shooting that film and I don’t understand how 
hundreds of people aren’t dead."

Seine gesamte Einschätzung könnt ihr hier nachlesen:
https://www.hollywoodreporter.com/news/general-news/steven-soderbergh-refining-his-logan-lucky-experiment-quieting-ego-1056505/

Das Prequel "Furiosa: A Mad Max Saga" könnt ihr derzeit noch im Kino 
sehen.



"Mad Max: Fury Road" lief übrigens 2015 in unserem Open-Air Programm. 
Ähnlich hochkarätig geht es auch bei unserem dreitägigen Open-Air dieses 
Jahr zu.

Ab Freitagabend begrüßen wir euch wieder für drei Vorstellungen im 
Hochschulstadion.


Bereits am ersten Abend läuft als Starter der beste Film aller Zeiten: 
"Shrek".

Der beste Film laut imdb.com folgt am Samstag: "Die Verurteilten".

Und zum Abschluss wird es am Sonntag noch mal lehrreich: "How to Have 
Sex".


Alle Infos für ein gelungenes Kinoerlebnis unter freiem Himmel findet 
ihr hier:
https://filmkreis.de/programm/219/Open+Air+2024



Diese Woche im Filmkreis
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Dienstag, 18.06.24 um 20:00 Uhr im Audimax
Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben Gezeigt von 35mm 
Film
Vereinigtes Königreich 1964, 94 min
Deutsche Fassung

Mittwoch, 19.06.24 um 20:30 Uhr im Programmkino Rex
Skinamarink
Kanada 2023, 100 min
Originalsprache mit deutschen Untertiteln

Donnerstag, 20.06.24 um 20:00 Uhr im Audimax
Mad Max: Fury Road
Australien / Vereinigte Staaten 2015, 120 min
Originalversion

Freitag, 21.06.24 um 21:45 Uhr im Hochschulstadion
Shrek Open-Air
USA 2001, 89 min
Deutsche Fassung

Samstag, 22.06.24 um 21:45 Uhr im Hochschulstadion
Die Verurteilten Open-Air
Vereinigte Staaten 1994, 142 min
Originalversion

Sonntag, 23.06.24 um 21:45 Uhr im Hochschulstadion
How to Have Sex Open-Air
Griechenland / Vereinigtes Königreich 2023, 91 min
Originalsprache mit deutschen Untertiteln



Vorschau
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Di., 25.06.24 Reality
Mi., 26.06.24 Blinddate
Do., 27.06.24 Wunschfilm
Di., 02.07.24 Wild wie das Meer
Mi., 03.07.24 Das Tier im Dschungel
Di., 09.07.24 Der Junge und der Reiher
Mi., 10.07.24 Smoke Sauna Sisterhood
Do., 11.07.24 Freaks Out
Di., 16.07.24 Girl You Know It's True



Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben
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Kann man eine Komödie über den Atomkrieg machen? Ja, so lautet zumindest 
die Antwort von Stanley Kubrick, der mit der tiefschwarzen Satire „Dr. 
Strangelove“ den kalten Krieg, die Geltungssucht von Staatsmännern und 
das amerikanische Militär aufs Korn nahm. Ein Film, der sechzig Jahre 
nach Kinostart und lange nach Ende des kalten Krieges leider eine ganz 
neue Aktualität entwickelt. Grund genug, diesen Klassiker einmal wieder 
ins Programm zu nehmen, der auf intelligente, lustige und schmerzhafte 
Art die ganze schreckliche Lächerlichkeit des Konzepts Krieg aufzeigt.



Skinamarink
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1995: Mitten in der Nacht wachen der vierjährige Kevin und seine 
sechsjährige Schwester Kaylee auf. Im Haus scheint etwas nicht zu 
stimmen: Ihr Vater ist nicht mehr da und sogar die Türen und Fenster des 
Hauses sind im Begriff zu verschwinden. Während beide verängstigt im 
Wohnzimmer vor dem Fernseher versuchen auf die Rückkehr ihres Vaters zu 
warten, passieren einige Dinge, die darauf hindeuten, dass sich 
irgendetwas Fremdes im Haus befindet. Was sich wie ein gewöhnlicher 
Horrorfilm anhört, ist in der Umsetzung tatsächlich ein ganz neuer 
experimenteller Ansatz, den Regisseur Kyle Edward Ball hier umsetzt, um 
das Publikum primär mit dem Sounddesign, der Atmosphäre und subjektiven 
Einstellungen in den Bann zu ziehen. Dabei ist die Frage, was wirklich 
passiert ist eher sekundär. Für eine Mikrobudgetproduktion mehr als 
überwältigend.



Mad Max: Fury Road
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Kultführer Immortan Joe, der in seiner Zitadelle die Wasserversorgung 
des postapokalyptischen Ödlands kontrolliert, ist rasend vor Wut: Seine 
bisher vertrauenswürdige Untergebene Imperator Furiosa weicht auf einer 
Versorgungsfahrt mit dem War Rig von der vorgesehenen Route ab und 
schmuggelt etwas, das Joes Erbe gefährdet.

Der Warlord mobilisiert seine gesamte Armee, bläst zur Jagd und damit zu 
einer der epischsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte.

Atemberaubende Stunts, einzigartige Fahrzeuge, einprägsame Antagonisten, 
Figuren, mit denen wir fühlen, und dieser unübertroffene Rhythmus 
schaffen ein Action-Meisterwerk, das dieses Jahr mit Furiosa ein Prequel 
spendiert bekommt.



Shrek
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Märchen sind toll: Die Guten sind gut, die Bösen sind böse und am Ende 
sind alle glücklich. Natürlich könnte man jetzt Schneewittchen zum x-ten 
Mal verfilmen, oder man denkt sich eine eigene Geschichte aus. 
Vielleicht eine mit einem großen, grünen Oger der gerne in seinem Sumpf 
lebt und niemanden an sich heranlässt. Doch als der herrschende Lord 
alle Fabelwesen jagen lässt, suchen die ausgerechnet bei ihm Zuflucht.

Damit ist das gemütliche und ruhige Leben vorbei und unser Oger namens 
Shrek muss mit dem Lord einen Handel eingehen, um seine Ruhe zurück zu 
bekommen. Doch was ist, wenn ein wenig Gesellschaft doch ganz schön ist?



Die Verurteilten
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In seinem Kinodebüt "The Shawshank Redemption" läßt Regisseur Frank 
Darabont die Frage, ob sein Protagonist Andy einen Doppelmord begangen 
hat, erst gar nicht in den Vordergrund treten. In der Verfilmung des 
Kurzromans von Stephen King geht es weder um die Klärung eines 
Kriminalfalles noch um die psychischen Leiden eines betrogenen 
Ehemannes.

Nein, es geht um Horror. Um den alltäglichen Horror, den ein Mensch 
jahrzehntelang in einem amerikanischen Gefängnis der 50er Jahre erleben 
muß. Es geht aber auch um wahre Freundschaft, das Vertrauen in sich 
selbst und die Erkenntnis, daß jeder Horror einmal ein Ende hat.

Die düstere Atmosphäre dieses Films ist übrigens dem Gefängniskomplex in 
Mansfield zu verdanken, der 1896 erbaut wurde und bis 1990 im Einsatz 
war.



How to Have Sex
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Schwieriger Titel um danach zu googlen. Zusammen mit der Kurzfassung des 
Inhalts (3 Teenager fahren in Malleurlaub (bzw. Kreta) mit dem Ziel: 
Party, Spaß haben und Jungfraulichkeit verlieren.) kommt zudem schnell 
der Gedanke an die zahlreichen Teenie-Komödien auf.

Molly Manning Walker geht in ihrem Regiedebüt einen anderen Weg. Klar es 
geht ums feiern und wir bekommen davon reichlich in How to have Sex. 
Aber unter der Oberfläche können wir jugendliche Unsicherheiten, die 
Frage nach dem Plan für das weitere Leben und dem Wunsch Teil einer 
Gruppe zu sein erleben. So authentisch, das es sogar schmerzhaft wird.

Malle-Urlaub wie er wirklich war, wenn wir uns (ehrlich) daran zurück 
erinnern. Stark gespielt von den Jungdarstellerinnen und zurecht in 
Cannes die Sektion Un Certain Regard gewonnen.



Und tschüss
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Wir freuen uns über Feedback! Anmerkungen, Kritik, Korrekturen, Fragen,
Lob und Ergänzungen einfach an info at filmkreis.de schicken. Mehr
Filmkreis gibt es unter www.filmkreis.de oder unter
www.facebook.com/filmkreis.

Bis dann im Audimax! (MA)

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Studentischer Filmkreis - Wir verzaubern das Audimax
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